Eine Tauchausfahrt der anderen Art liegt hinter uns. Das hatten die Tauchbasen am Gräbendorfer See und am Sparmann in dieser Form wohl auch noch nicht, zumindest nicht all zu häufig. Da kommt eine Gruppe von "Bikern", gefolgt von zwei VW-Bussen, davon einer mit einem Anhänger. Und sie sind mit ihren schnellen Krädern nicht etwa vorgefahren, um dort nur bei einer Wurst und einem Bier zu pausieren, sondern um zu tauchen. Aber ich möchte nicht vorgreifen und mit dem Tourstart am Samstag, d. 22.05.2010 beginnen. Da ich kein Motorrad fahre, habe ich mich bereit erklärt, den Bus mit dem Anhänger zu fahren. Schnell war das Tauchequipment verstaut, das bereits am Tag vorher von den Tourteilnehmern im Center abgegeben worden ist. So nach und nach erschienen die motorradfahrenden Tourteilnehmer. Janine hat ein Roadbook für diese Wochenendausfahrt angefertigt, das an alle verteilt wurde. Als Überraschung erhielt jeder Teilnehmer noch ein T-Shirt von Roland mit einer Comic-Figur, die einen fahrenden Taucher mit seinem Tauchgerödel auf einem Bike zeigt und wir stießen mit einem(!) Schluck Sekt auf das bevorstehende Wochenende an. Danach machten wir uns auf den Weg nach Wittenberg in die Lutherstadt. Oskar konnte leider krankheitsbedingt nicht an dieser Tour teilnehmen und "hütete" das Center - an dieser Stelle wünschen wir weiterhin gute Besserung. Zum Glück war Marvin mit dabei, der altersbedingt noch keinen Führerschein besitzt und somit bei mir im Bus mitfuhr. Damit hatte ich jemanden, mit dem ich mich unterhalten konnte, der den Routenplan von sich hatte und für die Musik auf der Fahrt sorgte.
Überpünktlich in Wittenberg angekommen, blieb genug Zeit für ein leckeres Eis, bevor wir uns zu einer Kirchenbesichtigung mit Führung aufmachten. Es ist immer wieder interessant, etwas über die Geschichte einer solchen Kirche zu erfahren: wie kam es zum Bau, wer finanzierte das Ganze, was hat es mit den Fensterbildern, Figuren, Reliefs, Grabplatten auf sich und, und, und... Wie lebte Luther und was hat ihn bewogen, seine Thesen an die Kirchentür zu nageln - war er es überhaupt oder hat er es von einem Untergebenen/Gleichgesinnten machen lassen? Ja, auch in diesem Punkt sind sich die Forscher nicht einig, weil wohl die Thesen zur gleichen Zeit auch an einer anderen Tür einer anderen Kirche angenagelt worden sein sollen. Wir haben uns an diesem Tag jedoch mit dieser Frage nicht weiter beschäftigt, besichtigten noch kurz das Stadtzentrum und machten uns dann auf zum Gräbendorfer See.
Hier erwartete uns Mikel, der sich mal wieder selbst übertroffen hat. Er war bereits vorausgefahren und hatte in der Zwischenzeit einen Pavillon mit Tresen aufgebaut. Mikel bewirtete uns dann in den nächsten zwei Tagen (und wurde dabei ab Sonntag sogar noch von seiner Mutter unterstützt - an dieser Stelle bedanken wir uns noch einmal für die tatkräftige Hilfe!!!! Nach einem "kleinen" Tauchgang - bei recht mäßiger Sicht von höchstens einem Meter - konten wir uns bei einem BBQ stärken. Wurst und Fleischwaren wurden freundlicherweise von Richard Mischau gesponsert. Mikel hat sich um die Zubereitung gekümmert, Salate angefertigt, Brot, Getränke und sonstige Zutaten bereit gestellt, so dass es uns an nichts fehlte. Und den Abend ließen wir dort bei einem Cocktail an der Strandbar ausklingen. Die folgende Nacht war, was die Geräuschkulisse anbelangt, Dank der laut quakenden (paarungsbereiten) Frösche etwas ungewohnt - aber was soll's, ist halt Natur... ;)
Am nächsten Morgen kam das nächste ungewohnte Geräusch hinzu. Wie sich herausstellte, war Mikel schon zugange und hat Speck gebraten und uns mit einem tollen Frühstück empfangen. So nach und nach schälte sich jeder aus seinem Zelt. Dieses Frühstück dehnten wir ein wenig länger aus, was dazu führte, dass wir erst sehr viel später zum Sparmann aufbrachen, als ursprünglich geplant. Aber am frühen Nachmittag trudelten wir dort ein, wurden nett empfangen und führten einen Tauchgang durch. Allerdings war hier ebenfalls die Sicht mäßig, dass viele von uns keinen zweiten Tauchgang durchführen wollten. Nach diesem kurzen Abstecher landeten wir am Abend wieder am Gräbendorfer See, wo uns Mikel wieder mit einem Abendessen am Grill empfing. Auch diesen Abend beendeten wir mit einem Cocktail an der Strandbar. Der Himmel war fast sternenklar - Sternenschnuppen waren zwar nur wenige zu sehen, dafür aber viele Satelliten, die vom Mondlicht angestrahlt wurden und ihre Kreise zogen.
Auch diese Nacht war für mich mal wieder recht kurz. Es kam Wind auf und es regnete leicht. Dies hatte zur Folge, dass ich zusammen mit Janine die Garderobengestelle etwas weiter vom Zelt aufstellen mussten, damit wir nicht in der Nacht erschlagen werden und einige Gegenstände ins Zelt nehmen mussten, weil diese sonst nass geworden wären. Wieder ins Zelt über all das Gerödel geklettert, hörte es auf zu regnen und auch vom Wind war nichts mehr zu spüren - war ja klar! =)
Der nächste Tag begann wie der Sonntag, es roch nach gebratenem Speck, diesmal kamen aber noch Rührei und Bratkartoffeln hinzu - lecker. Vier von uns machten sich um neun Uhr auf zu einem weiteren Tauchgang im Gräbendorfer See. Die Sicht war nun schon besser. Danach stärkten wir uns beim Frühstück, brachen unsere Zelte ab und machten uns auf nach Lübbenau. Dort erwartete uns bereits ein Kahn, der uns durch viele kleine Nebenflüsse der Spree zu einem netten Restaurant brachte. Hier verbrachten wir die Mittagszeit bei einem guten Essen, ließen uns dann wieder zum "Hafen" zurückbringen und fuhren dann nach Berlin. Es hat zwar während der Kahnfahrt kurz geregnet, aber Dank der schnell ausgebreiteten Plane, fuhren wir im Trockenen weiter. Die Stimmung wurde dadurch nicht getrübt. Diese wäre vermutlich noch besser gewesen, wenn wir nicht alle motorisiert gewesen wären. So ließen wir diesmal den Alkohol im Körbchen und verzerrten mehr brausehaltige Getränke.
Kurz vor Berlin wurden wir dann doch noch vom Unwetter erfasst. Zu diesem Zeitpunkt war ich zufrieden, dass ich den Bus steuern durfte - unsere Zweiradfahrer hatten es nicht ganz so gut und ich hoffe, dass sich niemand eine Erkältung zugezogen hat. Das Center erreichten wir (wieder bei strahlendem Sonnenschein) gegen 18.00 Uhr. Schnell war das Equipment wieder abgegeben und drei sehr schöne Tage vorbei.
Wir bedanken uns an dieser Stelle noch einmal bei allen Helfern und Sponsoren, die ihren Anteil dazu beigetragen haben, dass diese Fahrt zu einem weiteren schönen Ereignis wurde. Unsere nächste Bike'n'Dive-Tour im August 2010 wird wieder genauso abwechslungsreich. Wir laden dazu an dieser Stelle bereits ein!