Montag, 28. Juni 2010

13 kleine "Negerlein" oder die Geschichte vom Wind und dem Wrack

Es waren einmal 13 gestandene Taucher, die sich spät abends auf dem Weg nach Greifswald machten, um von dort mit der "Seefuchs" in See zu stechen. Ihr Ziel: Das Wrack der "Jan Heweliusz". Schon Wochen und Tage vorher wurde diese Ausfahrt geplant, es wurden Übungen abgehalten, nichts wurde dem Zufall überlassen. Jeder fieberte auf diesen Tag hin. Zur Freude aller wurden nicht nur über die längeren Wetterprognosen, sondern auch durch die Vorhersagen der Wetterfrösche am Abend vorher, ein schönes sonniges Wochenende versprochen.

In Greifswald angekommen, wurde sofort das Schiff "geentert" und man bezog seine Kojen. Pünktlich legte das Schiff ab, nach kurzer Zeit spürten die Ersten ein leichtes Unwohlsein und Tabletten gegen "Seekrankheit" wurden verteilt. Nichts sollte den ersten Wracktauchgang gegen 09.30 Uhr behindern.

Die restliche Nacht verlief relativ ruhig, nur das Schiff schlingerte auf und ab, von rechts nach links. Sollten die Wetterfrösche doch mal wieder die falsche Leiter erklommen haben? Gegen 08.00 Uhr brauchte ich Gewissheit und so ließ ich mich noch recht verschlafen an Deck blicken. Schon der Weg dorthin war nicht ganz so einfach. Mir schienen plötzlich die Stufen viel zu schmal und wo war der andere Handlauf? An der frischen Luft zeigte sich, dass leider aus dem flauen Lüftchen im Hafen, ein etwas stärkerer Wind geworden ist, der für etwas mehr Wellengang sorgte, so dass das Schiff doch ein wenig mehr hin und her bewegt wurde. Bald folgen ein paar meiner Mitstreiter an Deck. Nach kurzer Zeit fixierten bereits die ersten den Horizont und wollte diesen in den folgenden Stunden auch nicht wieder aus den Augen lassen... Verwundert stellten wir fest, dass auch unsere Köchin solch einen Wellengang nicht gewohnt war. Nun wußten wir, weshalb das Frühstück auf sich warten ließ.

Ich hatte mich schon so auf ein leckeres Bauernfrühstück gefreut, stattdessen gab es hartgekochte Frühstückseier und Brötchen zum Selber-Belegen. Auf Grund des Wellenganges wurde das Frühstück dann auch nicht an Deck, sondern im windstillen Aufenthaltsraum gleich neben der Kombüse gereicht.

Der Wellengang sorgte dann auch dafür, dass wir bei unserer Ankunft am Wrack nicht vernünftig ankern konnten. Nach zwei Stunden vergeblicher Müh, brach der Kapitän seine Ankermanöver ab und ließ lediglich einen kurzen Tauchgang zu, während er selbst gemütlich angelte. Diejenigen, die sich einen Tauchgang zutrauten, bereiteten sich nun in aller Eile vor und gingen ins Wasser. Dabei raffte es mich dann auch dahin, so dass ich auf diesen Tauchgang verzichtete. Acht von uns gingen ins Wasser, letztendlich haben aber nur drei das Wrack aufgesucht.

Die anderen mussten den Tauchgang vorzeitig abbrechen, da der Wellengang zu sehr an der Kraft zehrte. Nun, auch dies gehört nunmal dazu. Schon jedem Tauchschüler wird in der ersten Unterrichtsstunde beigebracht, dass man nur sicher und mit Spass tauchen kann, wenn die äußeren - u. in diesem Fall auch die inneren - Bedingungen es wirklich zulassen. Gegenbenenfalls muss man halt auf den jeweiligen Tauchgang verzichten, so schmerzlich es auch sein mag, da man u.U. viel Geld dafür gezahlt hat. Die drei, die das Wrack betauchten, berichteten auch von etwas getrübten Sichtverhältnissen, die wohl durch den Wind entstanden sind. Imposant war das Wrack für diese drei trotzdem.

Nachdem alle wieder an Bord waren, fuhren wir Richtung Rügen zu den etwas windgeschützteren Kreidefelsen. Während der Fahrt nahm auch wie gehofft der Wind ab und die See wurde ruhiger. Damit wurde die Stimmung auch wieder besser und der Nudeleintopf schmeckte auch viel besser.

Vor Rügen klappte es dann auch mit dem Ankern und wir konnten uns in aller Ruhe für den Tauchgang fertig machen. Dieser Tauchgang ist zwar kein Ersatz für einen Wracktauchgang gewesen, aber die Kreidefelsen musste man ja auch mal sehen, vorallem, da wir dorthin sowieso noch eine Ausfahrt planen wollten. Fische sah ich so gut wie keine, dafür Algen, mit Muscheln bewachsene Kreidefelsen und natürlich auch erstaunlich weiße Kreidewände.

Nach diesem Tauchgang gab es noch einen leckeren hausgemachten Gulasch mit Bio-Fleisch. Das Wetter hatte sich so weit beruhig, dass wir größtenteils nur noch Sonne hatten und mit einem besonders schönen Sonnenuntergang belohnt wurden. Die weitere Heimreise verlief dann wieder ohne besondere Vorkommnisse, abgesehen davon, dass wir müde waren natürlich. Fotos von unserem Abenteuer gibts demnächst in unserer Bildrgalerie!

Montag, 21. Juni 2010

Berliner Taucher-Tage

Die 4. BTT gingen am gestrigen Nachmittag zu Ende und ich muss sagen, dass es sich für DIVE'N wieder mal gelohnt hat. Dies war auch nicht schwer, da der Spruch "viele Köche verderben den Brei" auf unser Team irgendwie nicht zutrifft. Hier hat sich eine Gruppe gefunden, die sich mit Freude einer Aufgabe stellt und gute Ideen einbringt, was man letztendlich auch an dem Stand von DIVE'N sehr gut sehen konnte. Kein anderer Stand war so farbenfroh und mit Liebe gestaltet.

Hier gab es nicht nur Informationen zu unserem Club, zu unseren Ausfahrten, zur Tauchschule, zum Umweltschutz u. dem Projekt A.W.A.R.E., zu einzelnen Ausrüstungsgegenständen, nein, wer wollte, konnte auch beim EFR-Kurs zusehen, den wir dort an beiden Tagen unter fachmännischer (oder sollte ich sagen "fachfraulicher") Anleitung abhielten.

Viele Strandliegen luden zum Verweilen unter Palmen ein und es gab als Bonus sogar noch einen alkoholfreien Gratis-Cocktail an unserer Cocktailbar. Wer wollte konnte im Tegeler See tauchen gehen, wovon ein paar Wagemutige Gebrauch gemacht haben. Leider war das Wetter nicht ganz so einladend, aber zumindest hielt sich der Regen in Grenzen und schlug sich nur kurz in ein paar Tropfen nieder.

Wie wir erfreulicher Weise feststellen konnten, haben sich schon viele Taucher über das Internet über uns, den Club und das Center informiert. So sind einige zu den BTT gekommen, um unter anderem uns dort zu treffen und sich in einem persönlichem Gespräch vor Ort Informationen direkt von uns zu beschaffen. Wir bedanken uns bei allen für diese Gespräche, da sie uns zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind und wir hoffen natürlich, euch bei nächster Gelegenheit im Center, im Club, bei dem einen oder anderen Pooltauchgang oder bei unseren Ausfahrten und Reisen begrüßen zu dürfen.

Wir möchten es auch nicht versäumen, uns bei all den Helfern und Freunden von DIVE'N zu bedanken, die tatkräftig beim Auf- und Abbau geholfen und durch ihren Besuch gezeigt haben, dass sie sich nicht nur mit uns verbunden, sondern dass sie sich auch bei uns wohl fühlen. Ganz besonders bedanken wir uns bei Mike, der sich mit der Cocktailbar mal wieder selbst übertroffen hat und uns alle damit überraschen konnte.

Wir freuen uns schon aufs nächste Event!