Dienstag, 30. März 2010

Wir sind wieder da - ein "kleiner" Reisebericht

Nach einer viel zu kurzen Woche sind wir wieder wohlbehalten in Berlin angekommen. Bis auf einen "Treppensturz" u. einer "Rotznase" sind alle gesund und munter wieder in Berlin-Tegel gelandet. Aber schauen wir mal ein paar Tage zurück...

Der eine oder andere von uns hatte ja seine Koffer bereits Tage vor unserer Abfahrt gepackt und wusste somit rechtzeitig, ob Tauchgepäck angemeldet werden musste oder nicht. Wer es stressfrei haben und ausschlafen wollte, der brachte sein Gepäck bereits am Samstagabend zum Check-In und so kam unsere Tauchgruppe von noch acht Personen quasi erst in Hurgada auf dem dortigen Flughafen zusammen. Wir sind pünktlich losgeflogen und auch pünktlich in Ägypten gelandet. Mit uns aber anscheinend noch zehn weitere Maschinen aus "Russland", Italien und wer weiß woher. Das Chaos war dort mal wieder perfekt. Der einzige, der sich in diesem Durcheinander zurecht findet, ist Oskar. Egal wann wir wo ankommen, er ist nach kurzer Zeit der Erste in einer endlos langen Schlange. Ich wollte dieses Phänomen diesmal auch ausnutzen, aber schon nach den ersten 30 cm war ich abgeschlagen und gab mich dann auch geschlagen - schwamm mit dem Fluss träge dahin. Anderthalb Stunden später war die Prozedur geschafft und wir mussten auf dem Weg zum Bus nur noch den uns entgegenstreckenden Händen ausweichen. Ich bin ja gern bereit, für eine erbrachte Leistung Trinkgeld zu geben, aber diese Aufdringlichkeit führt bei mir dazu, dass ich mich um mein Gepäck lieber allein kümmere.

Auch unsere Fahrt zum Hotel verlief dann wieder ohne Vorkommnisse. Dort angekommen wurden wir von einer großen Baustelle im Eingangsbereich überrascht. Im weiteren Verlauf haben wir von dieser jedoch nichts mehr mitbekommen. Nach der Anmeldung ging es sofort an die Fresstheke - glücklicherweise waren unsere "Zimmer" noch nicht fertig. Das ehemals reichhaltige Büffet war aber schon stark geplündert - egal, für uns war noch genug vorhanden.

Nach Bezug der "Zimmer", hierbei handelte es sich um "Einzimmerwohnungen" im Reihenhausstil, suchten wir sofort das dortige "Dive Point - Center" auf und wurden nett u. freundlich empfangen. Das Tauchgerödel wurde in die dafür vorgesehenden Fächer und auf den Bügeln verstaut/gehängt, die erste Bootsausfahrt gebucht und ein kleiner aber harter Kern ließ es sich nicht nehmen u. ging am Hausriff tauchen. Hierbei handelt es sich um eine größere Fläche im Bereich bis zu 10 m (alles darunter, sprich die tieferen Bereiche, gehört schon zum "Blauwasser"). Diesen Tauchgang mussten wieder möglichst schnell antreten, damit er nicht als Nachttauchgang deklariert wurde. Bei der einsetzenden Dämmerung verließen wir bereits wieder das Wasser und damit kamen auch keine weiteren Gebühren auf uns zu. In dieser Hinsicht ist "Dive Point" sehr "geschäftstüchtig". Sie lassen sich quasi jedes "Extra" gut bezahlen und man sollte immer wieder nachfragen, ob DIESES oder JENES, was von einem "normalen Tauchgang" abweicht, etwas zusätzlich kostet, weil man sonst große Augen bei der Endabrechnung bekommt.

Das Hausriff ist gerade für Anfänger gut geeignet und wer vorher noch nie an einem Riff getaucht ist, wird von diesem Riff begeistert sein. Obwohl dort viele Schnorchler unterwegs sind, ist es noch recht gut erhalten und man sieht viele verschiedene Fisch- und Korallenarten. Um mit den Worten von Christian zu sprechen: "Man kommt sich vor wie in einem Aquarium". Näheres hierzu werden wir bei unserem nächsten Tauchertreff am 30.04.2010 präsentieren. Wir hatten diesmal viele Fotografen und Filmemacher dabei - laßt euch überraschen.

Am Abend stieß dann auch Sebastian zu uns. Er war bereits zwei Wochen vorher aufgebrochen. Mit unserer nunmehr neunköpfigen Truppe wurden in den nächsten Tagen drei Bootsausfahrten und diverse Hausriffbesuche durchgeführt - und flexibel wir wir nunmal sind - konnte Sebastian seinen Divemasterkurs erfolgreich zum Abschluss bringen - herzlichen Glückwunsch! Es kommt aber noch besser: Annett und Christian waren wieder so begeistert bei der Sache, dass wir die Tauchgänge für einen AOWD-Kurs nutzten. Auch euch beglückwünsche ich an dieser Stelle zum erfolgreichen Abschluss!

Zu den Tauchgängen und Spots möchte ich an dieser Stelle nicht allzuviel schreiben, weil ich sonst dem Bericht beim Tauchertreff am 30.04.2010 vorwegnehmen würde. Hier aber nur so viel, es waren bei den Bootsausfahrten ein paar Highlights dabei - eine Höhle, ein Durchgang, ein Wrack, ein wenig Strömung - nur keine Großfischsichtungen (außer zwei Delphine an der Oberfläche).

Die Temperaturen waren erträglich. Es wehte aber ständig ein kühler Wind, der vermutlich dafür sorgte, dass ich seit dem letzten Donnerstag mit einer Erkältung das Equipment der anderen bewachen durfte. Na ja, vier Tauchgänge weniger sorgten für ein mehr in meinem Portemonnaie.
Nicht unerwähnt lassen möchte ich unsere neue Begriffschöpfung: "einen Oskar machen" (was soviel bedeutet, wie sich zu verletzen). Oskar war mal wieder unser "Pechvogel" - aber Glück im Unglück, er hat sich nichts Ernsthaftes zugezogen. Die Schürfwunde am Bein (Stufenhöhe verkehrt eingeschätzt) und die Beule am Kopf (Kampf mit dem schaukelnden Boot verloren) führten aber trotzdem dazu, dass er ebenfalls vorzeitig seine Tauchtätigkeit einstellte bzw. zwischendurch kurz aussetzte. Weiterhin gute Besserung!

Im Großen und Ganzen hat mir diese Woche viel Spaß gemacht, auch wenn ich nicht bis zum Schluss bei den abendlichen Aktivitäten dabei war. Es gibt natürlich auch bei dieser Reise ein paar Dinge zu bemängeln, aber wichtig ist, dass sich hier wieder eine Gruppe gefunden hat, deren Teilnehmer gut zusammen passten und ihren Spass hatten.

Weniger spaßig war jedoch der tägliche Kampf am Büffet mit den russischen Gästen - ich habe noch nie so viele Egoisten auf einem Haufen gesehen. Hier lernte man wieder den Gebrauch seiner "Ellenbogen". Eigentlich wurde immer wieder nachgefüllt, aber wenn man nicht rechtzeitig und ausreichend für Nachschub sorgte, wäre man unweigerlich mit "Trockenbrot" zu Bett gegangen oder hätte sich die Reste vom Rand einer leeren Schale abkratzen müssen. Nicht das diese nicht schmecken, es ist nur etwas peinlich. Also was macht man, man passt sich an. Ansonsten hatten wir mit diesen Gästen nichts weiter zu tun. Sie gehörten zu den Sonnenanbetern und Schnorchlern, so dass wir zumindest unter Wasser noch unsere eigenen Aktivitäten entfalten konnten.
Alles Weitere dann später.

Montag, 8. März 2010

Indoortauchen in Siegburg

Nun haben wir auch mal das Indoortauchcenter der Dive4Life GmbH im Oktopus Gesundheits- und Erlebnispark Siegburg kennen gelernt. "Wir", das sind: Daniela, Roland, Oskar, Bianca, Fynn, Gerald, Malini & Ben, Anne & Felix, Brigitte & Kajo, Wolfgang und meine Wenigkeit.

Pünktlich um 04.30 Uhr fuhren wir vom Center in bester Laune ab, wenn auch noch recht müde. Bis kurz vor Magdeburg sind wir gut durchgekommen. Roland war wieder unser Pilot. Aber dann hatte uns der Winter wieder eingeholt. Erst ganz wenig. Die Autobahn wurde leider immer glatter und ließ sich über viele zig Kilometer nur einspurig und mit einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h befahren. Wir kamen jedoch recht gut weiter, wenn auch sehr viel langsamer als geplant. Die Autobahnnutzer auf der Gegenfahrbahn hatten es da nicht so gut. Es begann mit einem liegengebliebenen LKW, der alle drei Spuren blockierte. Nichts ging mehr. Im Radio kam die Durchsagen, dass es sich dabei um einen Stau von ca. 4 km Länge handeln würde. Wer dies errechnet hat, muss auch noch sehr verschlafen gewesen sein. Hier eine kleine Rechenaufgabe: Wir fuhren bei 60 km/h über mindestens 25 Minuten an dem Stau vorbei. Wie lang war diese Schlange?

Statt um 10.00 Uhr trafen wir so erst um 11.30 Uhr am Erlebnispark in Siegburg ein. Dort trafen wir auf sehr freundliche Mitarbeiter, die uns in die dortigen Abläufe einwiesen. Bisher hatte ich immer nur gehört und gelesen, dass es dort sehr voll sein soll. Wir müssen - möglicherweise war das Wetter auf unserer Seite - Glück gehabt haben, aber es waren meiner Meinung nach höchstens noch 20 andere Taucher zur gleichen Zeit dort und man kam sich weder beim "Anrödeln" noch unter Wasser in die Quere.

Das Becken selbst ist rund. In ca. sieben Meter Tiefe gibt es einen ca. 2 Meter breiten Absatz, auf dem sich Säulengänge, Höhlen, Säulen in Figurenform, ein kleiner Tempel und ein "gekentertes" Ruderboot befinden. Hier kann man gut das Tarieren üben und in Slalom tauchen. Weiter gehts nach unten bis auf 20 Meter - hier muss ich eine Stelle gefunden haben, an der mein Computer 20,1 Meter anzeigte. Fragt mich nicht wo sich diese Stelle befindet, weil ich bei meinen weiteren Tauchgängen nur noch 19,9 Meter angezeigt bekam. Am Grund befinden sich ebenfalls Säulen mit einem Kranz als Krone, zwei Höhlen oder Grotten und ein Altar o. Sargophag. All diese Dinge können betaucht, erklommen oder als Sitzgelegenheit genutzt werden. Leider scheint aber die aufgetragene Farbe den Kontakt mit Flossen nicht zu mögen. Denn obwohl diese Erlebniswelt erst ein paar Monate alt ist, ist an vielen Stellen das Braun der Säulen und Höhlenwände und das Blau der Poolwände bereits abgebröckelt, so dass das Grau des Betons zum Vorschein kommt.

Ich habe insgesamt drei sehr schöne Tauchgänge mit unterschiedlichen Buddys gehabt und möchte mich an dieser Stelle bei den Gruppenmitgliedern bedanken. Mir hat es sehr viel Spass gemacht, besonders weil man mal wieder in einem Pool getaucht ist, ohne dass dabei Ausbildungszwecke eine Rolle spielten - einfach nur aus Spass an der Freude. Wer hier allerdings weitere Freizeitvergnügungen erwartet wie z.B. eine Saunalandschaft, der wird enttäuscht sein. Da bietet das Monte Mare in Rheinbach mehr. Auch der gastronomische Bereich ist hier nicht direkt im "Poolbereich" integriert. Man kann sich zwar einen Kellner kommen lassen, der dann die Bestellungen aufnimmt und bringt, aber die Sitzgelegenheiten befinden sich im Treppenhaus bzw. in einem separaten Raum. Unsere Truppe hat sich dennoch gut amüsiert und bei Currywurst und Pommes "gefrühstückt".

Die Zeit verging wie im Fluge. Gegen 19.15 Uhr brachen wir dann nach Köln auf, um wieder mal in der uns bekannten Jugendherberge abzusteigen. Danach wurde noch in einem in der Nähe befindlichen Restaurant zu Abend gegessen und gegen 23.00 Uhr die Kojen aufgesucht. Nach einem reichhaltigem Frühstück am nächsten Morgen machten wir uns frisch gestärkt und ausgeruht auf den Heimweg. Die Autobahn war wieder frei, die Straßenverhältnisse gut, so dass wir diesmal ohne ungewollte Verzögerungen nach Berlin zurück kamen.

Vielen Dank an die Organisatoren und an Roland, der uns mal wieder gut von A nach B (und zurück) brachte.